+++BREAKING+++ Sea-Watch Crew rettet 27 Bootsflüchtlinge vor der griechischen Insel Kós
Um 2.30 Uhr morgens hatte Sea-Watch Kapitän Phil ein ungewöhnlicher Anruf von der griechischen Küstenwache in Kós erreicht: „Hello my friend, can you help us? Könnt ihr mit Eurer Crew ein Flüchtlingsboot in den Hafen bringen?“ Seit Beginn der Sea-Watch Monitoring Mission in der Ägäis hatte es eher den Anschein gemacht, die griechische Küstenwache wolle keine NGOs auf dem Wasser sehen. In Kós war der Kommander offensichtlich sehr dankbar über die Hilfe der Sea-Watch Crew. „Die Rettung gestern war ein wichtiges Zeichen für uns: So könnte gute Zusammenarbeit mit den Behörden immer aussehen“, so Phil.
An Bord der Sea-Watch 1 erzählen die Geretteten von dem Gerücht, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wolle Druck auf die EU machen, indem seine Küstenwache mehr Boote die Grenze nach Europa überqueren ließe. Auch Medienberichten zufolge beschwerte sich die türkische Regierung über fehlende Unterstützung aus Europa. Sicher ist: Auf den griechischen Inseln kamen in den letzten Wochen wieder deutlich mehr Flüchtende an.
Im Morgengrauen wurden alle Geretteten in ein Lager gebracht, das im Zentrum der Insel liegt. Die Mühlen des Asylsystems in Europa mahlen langsam. Es kann noch Monate dauern, bis Fadia und Heba wissen, ob sie ihren Vater wiedersehen. Aber in diesem Moment zählt für sie nur, überlebt zu haben: „Thank you Sea-Watch“, rufen sie und winken zum Abschied im Hafen.
Text und Fotos: Theresa Leisgang
*Laila hat Angst. Vor Bomben. Vor der Überfahrt in der Nacht. Und davor, dass ihr echter Name veröffentlicht wird, bevor ihr Asylantrag geprüft wird. Sie müsste nicht so viel Angst haben, wenn es sichere Einreisewege nach Europa gäbe #SafePassage.