Gemeinsam gegen das Sterben im Mittelmeer – Sea-Watch kooperiert mit Ärzte ohne Grenzen
Im August 2020 haben wir mit Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières/MSF) einen weiteren starken Partner für unser Bündnisschiff gewinnen können. Ärzte ohne Grenzen ist bis mindestens Ende des Jahres 2020 an Bord der Sea-Watch 4 für die medizinische Notfallversorgung zuständig, wozu auch der Betrieb der Schiffsklinik gehört. Ihr vierköpfiges medizinisches Team wird durch zwei Mitarbeiterinnen für Kommunikation und für die Belange besonders schutzbedürftiger Personen ergänzt. Die 21-köpfige Crew von Sea-Watch trägt die operative Verantwortung für das Schiff sowie für die Rettungseinsätze. Gemeinsam leisten beide Organisationen humanitäre Hilfe dort, wo die Abschottungspolitik Europas einen menschenrechtsfreien Raum geschaffen hat.
Erster Einsatz der Sea-Watch 4
Am 15. August 2020 verließ die Sea-Watch 4 den Hafen von Burriana, Spanien, um in ihren ersten Einsatz aufzubrechen. Unser Einsatzleiter Philipp Hahn betont die zivilgesellschaftliche Motivation hinter dem Einsatz: „Die Sea-Watch 4 und das dahinterstehende breite Bündnis sind die deutliche Antwort der Zivilgesellschaft auf die rassistische Politik der EU, die Menschen ertrinken lässt, damit sie europäisches Festland nicht erreichen.“ In ihrer ersten Mission konnte die Sea-Watch 4 über 350 Menschen aus Seenot retten und in einen sicheren Hafen bringen.
Die Inbetriebnahme der Sea-Watch 4, welche nun neben der Sea-Watch 3 ebenfalls darauf hinarbeitet, dass kein Mensch mehr auf der Flucht vor Armut, Gewalt und Folter und auf der Suche nach einem besseren Leben ertrinken muss, ist mit sehr hohen Kosten verbunden. Neben den zahlreichen Umbauarbeiten, neuen RHIBs (Schnellboote/Einsatzboote) und Kränen sowie dem Material für Rettungseinsätze, wurde zur Unterstützung unserer Freiwilligen zusätzliches festangestelltes Personal auf der Sea-Watch 4 notwendig. Um Einsätze mit beiden Schiffen durchführen zu können, damit kein Mensch auf der Flucht im Mittelmeer mehr ertrinken muss, sind wir deswegen auch weiterhin auf Eure Unterstützung angewiesen!
Denn ein Menschenleben ist unbezahlbar – Seenotrettung ist es nicht.