#CrimesOfMalta: 63 Personen in akuter Seenot in der maltesischen Rettungszone, mangelnde Reaktionsfähigkeit durch die maltesischen Behörden sowie Verzögerung der Rettung um eine Nacht. 16.07. – 17.07.2020 Die Fallrekonstruktionen werden politisch und philosophisch auf taz blogs begleitet.
In der Reihe #CrimesOfMalta rekonstruieren wir in 10 Wochen 10 Menschenrechtsverletzungen, die auch von unserem Flugzeug Moonbird bezeugt wurden.
„Wir sterben, wir sterben! Niemand hilft uns, es gibt nur das Meer! Bitte helft, helft, helft!“ Die Menschen an Bord eines in Seenot geratenen Bootes riefen gegen 4:00 und erneut um 8:00 Uhr morgens panisch die Initiative Watch The Med – Alarmphone an, welche sofort die maltesischen Behörden alarmierte – ohne eine Antwort zu erhalten.Um die Mittagszeit konnte die Besatzung der Moonbird das Boot in der maltesischen Such- und Rettungszone (SAR) entdecken, niemand an Bord trug Rettungswesten. Die maltesischen Behörden wurden von Moonbirds Air Liaison Officer umgehend telefonisch alarmiert und erklärten, dass sie alle notwendigen Maßnahmen zur Rettung der in Not geratenen Personen ergreifen würden. Allerdings mussten die Menschen auf dem seeuntüchtigen Boot noch eine weitere Nacht überdauern, bevor die maltesischen Streitkräfte erst am Morgen des nächsten Tages eine Rettung einleiteten. Alle geretteten Personen wurden anschließend in Malta von Bord gebracht.