#CrimesOfMalta: Die maltesischen Streitkräfte reparieren provisorisch den Motor eines Bootes in Seenot, um die Menschen zur Weiterfahrt nach Lampedusa zu bewegen und die Pflicht zur Hilfeleistung an Italien abzuschieben.
11. bis 12. August 2020:
Am 11. August sichtet Moonbird ein Holzboot, das in der maltesischen Such- und Rettungszone treibt. Niemand an Bord trägt eine Rettungsweste. Einen Tag später entdeckt unsere Crew das Boot erneut, einige Personen tragen nun Rettungswesten. Ein Handelsschiff wird von Malta angeordnet, in der Nähe zu warten. Auch ein Patrouillenboot der maltesischen Streitkräfte ist nicht weit entfernt und lässt ein Schnellboot ins Wasser.
Später ist Moonbird wieder vor Ort und sieht, wie das maltesische Schiff Richtung Norden davon fährt. Bei der dritten Sichtung an diesem Tag fährt das Schnellboot der maltesischen Streitkräfte jedoch wieder zu dem Holzboot, dessen Passagiere mittlerweile alle Rettungswesten tragen.
Ein Flugzeug der Italienischen Küstenwache und unsere Moonbird-Crew werden Zeug*innen, wie sich die maltesischen Streitkräfte am Motor des kleinen Holzbootes zu schaffen machen. Das Boot kann dann in Richtung Lampedusa weiterfahren und wird abends von der Italienischen Küstenwache gerettet und auf die Insel gebracht.
In der Reihe #CrimesOfMalta rekonstruieren wir in 10 Wochen 10 Menschenrechtsverletzungen, die auch von unserem Flugzeug Moonbird bezeugt wurden.
Die Fallrekonstruktionen werden politisch und philosophisch auf taz blogs begleitet.