Unterstützer*innen des Vereins debattierten ein Wochenende lang
Anfang des Monats hatte Sea-Watch zu seinem großen Jahrestreffen eingeladen. Mitglieder des Vereins, Aktive und Freund*innen von Sea-Watch trafen sich im wunderschönen Brandenburg und debattierten ein Wochenende lang über die Zukunft der Seenotrettung und unsere weitere Arbeit. Außerdem diente das Wochenende allen mit Sea-Watch verbundenen Menschen sich zu vernetzen und auszutauschen.
Den Auftakt bildete das Treffen des Vereins. Mitglieder von Sea-Watch wählten einen neuen Vorstand und diskutierten über die grundsätzliche Ausrichtung der Vereinsstruktur. Wir freuen uns, dass zukünftig Klaus Stramm, Joshua Krüger, Johannes Bayer, Matthias Kuhnt und Holger Mag den Vorstand von Sea-Watch bilden. Besonderes Anliegen für den Verein ist, zukünftig mehr Frauen für Seenotrettung gewinnen und im Ergebnis auch für den Vorstand begeistern zu können. Ein ganz besonderer Dank ging an Harald Höppner, der als Mitgründer von Sea-Watch den Verein bis zuletzt als Mitglied des Vorstands unterstützt hatte.
Am Samstag debattierten die Anwesenden in verschiedenen Gruppen wie die Arbeit von Sea-Watch in Zukunft aussehen kann. Insbesondere die Frage, wie mit dem wachsendem Rechtsruck in Europa und der steigenden Kriminalisierung von Seenotrettung umgegangen werden muss, spielte eine Rolle. Davon ausgehend natürlich auch die Frage, wie das Fundraising für eine Organisation wie Sea-Watch in der Zukunft aussehen kann. Aber auch Themen wie die Verbesserung der Suche von Schiffbrüchigen auf dem Mittelmeer und die medizinische Versorgung standen zur Diskussion. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen waren sehr fruchtbar und es hat mal wieder gezeigt, dass es wichtig ist, viele verschiedene Meinungen und Perspektiven regelmäßig einzufangen, um das Sea-Watch Schiff gemeinsam auf Kurs zu halten.
Das alljährliche Treffen von Sea-Watch bedeutet, neben dem Socialising-Faktor für die Mitglieder und Aktiven des Vereins, auch festzustellen, an welchem Punkt Seenotrettung im Allgemeinen und Sea-Watch im Speziellen steht. Es ist besorgniserregend, dass immer öfter der Einsatz für Menschen in Seenot mit Menschenschmuggel gleichgesetzt wird. Es ist auch besorgniserregend, dass die Kräfte in Europa, die sich gegen das Recht auf Flucht aussprechen, immer lauter werden. Aber wir sehen auch wie viele Menschen sich für Menschen in Not und das Recht auf Flucht einsetzen und wir sind uns sicher: mit eurer Unterstützung werden wir auch in Zukunft dafür arbeiten, dass die Europäische Union ihre Verantwortung auf dem Mittelmeer übernimmt und das Sterben beendet. Danke für eure zahlreiche Unterstützung!