Am Sonntagmittag, 19. April, war es so weit: Das erste Privatschiff, das ab Mai zwischen Malta und Libyen in Seenot geratenen Flüchtlingen helfen will, hat abgelegt.Erst Richtung Helgoland, um das Beiboot aufzunehmen. Heute Mittag hat sie kurz in Eemshaven in den Niederlanden festgemacht und ist seit heute Nachmittag ca. 17:00 Uhr wieder unterwegs.
Durch den Auftritt von Harald in der Talkshow von Günther Jauch letzten Sonntag ist das Ablegen der “Sea-Watch“ etwas in den Hintergrund geraten.
Ja, wir waren vielleicht leise – haben uns fast ein wenig „rausgeschlichen“ und für viele unspektakulär auf den Weg gemacht. Aber wie Harald in der Show deutlich gemacht hat:
Es geht bei dem Projekt “Sea-Watch“ nicht um uns, nicht um ein Schiff, nicht um eine Schlüsselfigur, sondern um Veränderung! Um legale Rettungswege, um Seenot-Rettung.
Trotzdem – oder gerade deswegen – werden wir in den Artikeln und Berichten über „uns“ schreiben, weil wir uns verbunden fühlen, verbunden und verantwortlich.
Die Situation verlangt danach, dass die Europäische Union endlich handelt – “Sea-Watch“ tut es.
Die Situation zwischen Malta und Libyen braucht eine Gemeinschaft. Wir können das alleine nicht schaffen. Nicht von zu Hause aus, nicht im Mittelmeer. Darum wissen wir.
Aber: Wir können und werden vor Ort eine mögliche Rettung über die zuständigen Institutionen einfordern und offizielle Stellen in die Pflicht nehmen.
Seht die “Sea-Watch“ als schwimmende Telefonzelle.
Darüber hinaus werden wir versuchen, Tag für Tag, Stunde für Stunde aus dem Gebiet zu berichten und dafür zu sorgen, dass staatliche Stellen sich nicht länger blind stellen können. Dafür haben wir nicht nur ehrenamtliche Seeleute, Ärzte und andere Helfer gewonnen, sondern wissen gerade seit den vergangenen Tagen, dass wir beeindruckenden Rückhalt aus der Gesellschaft bekommen.
Liebe Grüße, Eurer “Sea-Watch“-Team