In der Nacht vom 22. Februar haben wir 41 Menschen sicher an Bord der SEA-EYE 4 gebracht. Sie waren bei hohen Wellen auf einem überfüllten Boot unterwegs. Die italienischen Behörden wiesen uns den Hafen von Neapel zu. Die Überfahrt dorthin dauerte drei Tage.
Nach der Rettung von 41 Menschen Samstagnacht haben wir fast drei Tage gemeinsam an Bord der SEA-EYE 4, auf dem Weg nach Neapel verbracht. Um Europa zu erreichen und ihr Recht auf Freiheit einzufordern, haben diese Menschen alles riskiert.
Alle 41 Menschen durften in Neapel an Land gehen. Sie haben die Flucht über das Mittelmeer überlebt und europäischen Boden erreicht – in der Hoffnung, hier Schutz für sich und ihre Liebsten zu finden. Doch ihr Weg bleibt hart: Polizist:innen, Frontex, Verhöre, Kriminalisierung – der Kampf gegen die Festung Europa ist noch lange nicht vorbei. Wir wünschen allen viel Kraft für ihren weiteren Weg und stehen in Solidarität mit all jenen, die für ihre Rechte kämpfen und trotz aller Widrigkeiten so mutig sind.
Wir nutzen die Zeit an Bord, um uns zu begegnen, zu informieren und durch einfache Gesten der Fürsorge einen Hauch von Normalität in dieser außergewöhnlichen Situation zu ermöglichen. Wir klären sie über ihre Rechte auf und bereiten die Menschen auf den bevorstehenden Kampf vor. In Solidarität stehen wir für ein Europa, das alle gleich behandelt.
Ein warmes Dankeschön geht an unsere Freund:innen von Mediterranea für die Unterstützung und den Empfang in Napoli – gemeinsam sind wir stärker! Angesichts der Wahlergebnisse in Deutschland ist es wichtiger denn je, klar und deutlich zu bleiben: Wir werden weiterhin für sichere Fluchtwege, Bewegungsfreiheit für alle und eine Welt kämpfen, in der Würde allen gehört. Bis Grenzen nicht mehr darüber entscheiden, wer ein Recht auf Freiheit hat.
Die von Sea-Eye und Sea-Watch gestellte Crew bereitet sich auf das nächste Ausfahren vor.
