Nach 19 Tagen auf See ist die Europäische Geiselhaft für 49 Menschen an Bord der Sea-Watch 3 und der Professor Albrecht Penck beendet. Sea-Watch ist froh, dass die Menschen, welche teils bereits am 22. Dezember gerettet wurden, nun endlich an Land dürfen. Gleichzeitig fehlt eine nachhaltige Lösung, Migrationspolitik darf auch in Zukunft nicht auf dem Rücken von Menschen in Seenot verhandelt werden. Mut macht unterdessen eine wachsende Bewegung für ein Solidarisches Europa und die Bereitschaft zahlreicher Städte, Provinzen und Bundesländer, Menschen auch gegen den Willen der EU Staaten willkommen zu heissen. Sea-Watch wird gemeinsam mit der Allianz #united4med weiter auf dem Mittelmeer Menschenrechte verteidigen und sich für ein solidarisches Europa einsetzen.
„Wir sind unglaublich erleichtert, dass unsere Gäste nach 19 Tagen EU-Geiselhaft nun endlich Land erreichen. Gleichzeitig muss klar sein, dass sich ein solches Drama nicht wiederholen darf. Dieser Deal wurde auf dem Rücken der Menschen bei uns an Bord verhandelt, es zeigt, dass die EU weder dazu in der Lage, noch Willens ist, Grundrechte über politisches Taktieren zu stellen. Verteilungsfragen sollten an Land verhandelt werden.“ sagt Johannes Bayer, Vorsitzender von Sea-Watch.
„Was uns wirklich Hoffnung und Kraft für kommende Herausforderungen gibt, ist die große Unterstützung durch die Zivilgesellschaft. Unser Dank gilt allen Städten von Berlin bis Barcelona, die bereit sind, gerettete Menschen willkommen zu heißen. Das gilt besonders für Palermo und Neapel sowie den Schifffahrtsverbände und unseren Partner*innen von Mediterranea im Bündnis #united4med, die praktische Lösungen erarbeitet haben. Wir werden gemeinsam weiterhin Menschenrechte auf dem Mittelmeer verteidigen und einfordern, wenn Staaten dazu nicht Willens sind, dann eben mit Hilfe einer breiten zivilgesellschaftlichen Bewegung, wir lassen die Leute dort draußen nicht allein.”, so Bayer.