Nach seinem Angriff auf das italienische Justizsystem attackiert Elon Musk die zivile Seenotrettungsorganisation Sea-Watch auf seiner Plattform X und bezeichnet die Organisation als „kriminell“. Dies geschah am selben Tag, an dem Sea-Watch Strafanzeige gegen italienische Behörden erstattet, unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Bei einem Schiffbruch im September diesen Jahres waren 21 Menschen ums Leben gekommen, Italienische Behörden griffen erst nach mehreren Tagen ein.
Musk hatte zuvor auf seiner Plattform X italienische Richter attackiert, als sie die italienische Regierung auf Grundlage europäischen Rechts anwiesen, sieben Personen nach Italien zu bringen. Die sieben Menschen waren zuvor von den italienischen Behörden in ein extraterritoriales Internierungslager in Albanien überführt worden. Nach Musks gezielten Angriff auf die italienische Demokratie wurde Musk weithin verurteilt. Nachdem Sea-Watch seine Einmischung in das italienische Justizsystem kritisierte, bezeichnete er die Organisation als „kriminell“.
Ironischerweise bezog sich Musks uninformierte Beleidigung auf eine Aussage bei einer Pressekonferenz, auf der Sea-Watch rechtliche Schritte gegen italienische Behörden ankündigte. Die Anzeige, unter anderem wegen mehrfach fahrlässiger Tötung, bezieht sich auf einen Schiffbruch von 2. September dieses Jahres, bei dem 21 Menschen ertranken.
Musks haltlose Verleumdung versucht diejenigen zu diskreditieren, die sich gegen rücksichtslose antidemokratische Rhetorik und Politik stellen. Sea-Watch ist eine Seenotrettungsorganisation, die sich für die Rettung von Menschenleben im Mittelmeer einsetzt – der tödlichsten Grenze der Welt. Seit 2014 sind mehr als 30.000 Menschen bei ihrem Fluchtversuch ertrunken. Der Eigentümer der Social-Media-Plattform X demonstriert ein typisches Verhaltensmuster der Mächtigen: Er greift diejenigen an, die ihre Fehler aufdecken.
Sea-Watch stellt sich einem profitorientierten System entgegen, das Grenzen über Menschenleben stellt. Wir arbeiten rechtmäßig und transparent, angetrieben von Solidarität und dem Drang nach Gerechtigkeit in einer Welt, in der Milliardäre wie Musk Ungleichheit vertiefen und Fehlinformationen verbreiten.
Oliver Kulikowski, Sprecher von Sea-Watch: „Elon Musk kommt 10 Jahre zu spät mit einem zigfach widerlegten rechten Mythos an. Wir retten Menschen vor dem Ertrinken, während Musk zum Spaß Raketen ins All schießt. Sea-Watch wird weiterhin für eine Welt kämpfen, in der niemand auf der Suche nach Sicherheit ertrinken muss.“
Weitere Informationen zum Rechtsstreit von Sea-Watch gegen die italienischen Behörden.