Ein weiterer Tag neigt sich vor der libyschen Küste dem Ende zu. Was die Menschen uns heute über ihre Vergangenheit erzählt haben, ruft Entsetzen hervor: Jahrelange Gefangenschaft und Folter in Libyen und ein Leben unter unmenschlichen Bedingungen haben ihre sichtbaren – und unsichtbaren- Spuren hinterlassen. Viele Männer leiden unter frischen und alten Narben, Hautkrankheiten sowie entzündeten Wunden und wurden durch unser medizinisches Team an Bord versorgt.
Manche waren bei unserer Ankunft so geschwächt, dass sie nicht mehr selbstständig laufen konnte.
Noch immer befinden sich die 51 Männer auf der Sea-Watch 2 und warten darauf, von einem größeren Schiff abgeholt und nach Europa gebracht zu werden.
Die Frauen und Kinder des Schlauchbootes wurden an Bord der ASTRAL von Proactiva Open Arms genommen. Von ähnlich schweren Misshandlungen und Traumata ist auszugehen.
Was in ihnen vorgeht, ist kaum zu erahnen. Wir wünschen ihnen ein würdevolles Leben in Frieden. Lebt wohl.
Photos: Oscar Schaible für Sea-Watch