Sea-Watch und Mediterranea, beide Teil der United4Med Alliance, starten am 4. Januar mit zwei Booten zur Unterstützung der Sea-Watch 3 von Malta aus. Seit 14 Tagen wartet die Sea-Watch 3 auf die Zuweisung eines sicheren Hafens für die 32 Frauen, Männer und Kinder, die sie am 22. Dezember 2018 im zentralen Mittelmeer gerettet hat.
Die Mission hat drei verschiedene Aspekte. Der erste besteht darin, dem Schiff logistische und materielle Unterstützung zu geben, Crewwechsel zu ermöglichen und Vorräte aufzufüllen. Zum anderen sollen deutsche Parlamentarier*innen und Kirchenvertreter*innen die Umstände der geretteten Menschen, für die die europäischen Staaten verantwortlich sind, selbst bezeugen können, damit sie der Bundesregierung in Berlin über die fragile Situation an Bord berichten können. Diese Regierung hat noch nicht auf die Forderungen von Dutzenden deutscher Städte reagiert, die sich bereit erklärt haben, die geretteten Menschen aufzunehmen. Das dritte Ziel besteht darin, deutsche und italienische Journalist*innen an Bord zu holen; sie sollen einmal mehr über die Folgen der Verletzung der Rechtsstaatlichkeit im Mittelmeer sprechen und so die europäischen Staaten dazu bringen können, den 49 Personen, die von der Sea-Watch 3 und Sea-Eye’s Professor Albrecht Penck gerettet wurden, einen sicheren Hafen zuzuweisen, so wie es das Seerecht verlangt.
Diese Initiative zeigt vor allem, dass die Schiffe, die Leben auf See retten, nicht allein sind und dass ein bedeutender Teil der europäischen Zivilgesellschaft sich nicht mit der Unmenschlichkeit und Brutalität der Gleichgültigkeit abgefunden hat. Es zeigt, dass es eine Brücke zwischen Meer und Land gibt, die aus unaufhaltsamen Bündnissen und Solidarität über Grenzen hinweg besteht. Die Allianz tut wieder einmal das, was die europäischen Behörden und Regierungen noch immer nicht tun wollen: denjenigen auf See zu helfen, die sich anstrengen und ihr Leben riskieren, um das Leiden der Menschen zu lindern, einschließlich der Kleinsten, die von der Hölle der libyschen Gefängnisse und willkürlicher Gewalt traumatisiert sind und jetzt sehr realen Gefahren auf See ausgesetzt sind.
Was wir tun, ist eine direkte Antwort auf die europäische Politik, die aktiv die legalen Fluchtwege für diejenigen, die vertrieben werden und Zuflucht suchen, schließt. Es ist eine direkte Antwort auf eine europäische Gesellschaft, die die Verletzung der grundlegenden Menschenrechte toleriert, die die gesellschaftlichen Werte gefährdet, auf denen Europa aufbaut.
Wir bitten die Bürgermeister und Bündnisse der Städte Europas sowie jeden Einzelnen, der an eine Zukunft der Gerechtigkeit und der Menschlichkeit glaubt, diese Forderungen zu unterstützen und weiterhin mit uns zu steuern.
Sea-Watch- und Mediterranea-Crews