Am Samstag hat die Sea-Watch 3 als Teil der Allianz #united4med 47 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt, darunter acht unbegleitete Minderjährige. Weniger als 24 Stunden zuvor starben oder verschwanden über 100 schiffbrüchige Menschen, berichteten die einzigen drei Überlebenden, die von der italienischen Marine gerettet wurden.
Die 47 Personen wurden in internationalen Gewässern nördlich von Zuwara, Libyen, von einem Schlauchboot in Not gerettet. Sie sind nun sicher an Bord der Sea-Watch 3, wo sie medizinische Versorgung erhalten.
Kim Heaton-Heather, Head of Operations auf Sea-Watch 3: „Wir sind unglaublich froh, dass wir sie rechtzeitig gefunden haben. Mit einer Europäischen Union, die weder retten noch zusammenarbeiten will, sind es allein die wenigen zivilen Retter, die ihr Bestes tun, um Leben zu retten und die Menschenrechte auf See zu verteidigen.“
Gestern Abend hörte das Aufklärungsflugzeug Moonbird die Kommunikation über einen Notfall mit einem halb versunkenen Boot und Menschen im Wasser. MRCC Italien weigerte sich, Sea-Watch Informationen über den Fall zu geben, und behauptete, MRCC Tripoli sei verantwortlich, was wiederum nicht in der Lage oder bereit war, zu kommunizieren. Die einzigen drei Überlebenden erzählten den Mitgliedern der Internationalen Organisation für Migration (IOM), dass sie vor dem Einsatz eines italienischen Marineflugzeugs mehr als drei Stunden ohne Hilfe auf See waren. Sie verließen Libyen mit 120 Personen an Bord, erklärten sie, was bedeutet, dass alle bis auf drei als tot oder vermisst gelten.
„Hätten wir diese Funksprüche nicht mitgehört, hätte wahrscheinlich niemand jemals von dieser Tragödie gehört. Als wir an der Position ankamen und Suchmuster durchführten, fanden wir nur 2 Rettungsinseln, die zuvor von einem italienischen Flugzeug eingesetzt wurden. Es zeigt einmal mehr, dass die europäische Politik des Wegsehens tödlich ist, und die so genannte libysche Küstenwache nicht willens und fähig ist, Rettungsaktionen durchzuführen. Wir brauchen mehr Rettungseinsätze, nicht weniger, und wir brauchen ein ziviles Auge, das die Europäische Union und ihre Verbündeten genau beobachtet.“
Nachdem Sea-Watch zuvor 19 Tage lang an der Einfahrt in einen sicheren Hafen gehindert worden war, nachdem es im Dezember 32 Personen gerettet hatte, fordert Sea-Watch erneut eine schnelle Lösung nach internationalem Recht: „Der moralische Bankrott, den Menschen ihre Grundrechte zu verweigern, indem man sie 19 Tage lang als Geiseln auf See hält, darf sich nicht wiederholen. Europa lässt nicht nur Menschen ertrinken, es behindert auch aktiv die Hilfsbereiten. Diese tödliche Politik muss jetzt beendet werden, wir haben nicht die Zeit zu warten, bis die europäischen Staatschefs ihre Konflikte auf dem Rücken von Menschen in Not austragen.“
Mit unseren Partnern der Allianz #United4med, der spanischen Open Arms, die den Hafen nicht verlassen konnte und der deutschen Sea-Eye 2, die um einen Hafen für den Crewwechsel kämpft, ist die Sea-Watch 3 derzeit das einzige zivile Rettungsschiff im Mittelmeer, das ausschließlich vom Aufklärungsflugzeug Moonbird begleitet wird.