Die erst gestern Abend in ihren Weihnachtseinsatz ausgelaufene Sea-Watch 3 konnte am heutigen Freitag 93 Menschen aus einem Holzboot in Seenot retten. Allein vergangene Woche sind vor der Küste Libyens mindestens 160 Menschen beim Fluchtversuch ertrunken.
Am frühen Morgen des 24.12.2021 sichtete die Crew der Sea-Watch 3 in internationalen Gewässern südlich der italienischen Insel Lampedusa ein doppelstöckiges Holzboot in Seenot. Vom überfüllten Boot konnten 93 Menschen gerettet werden, darunter zahlreiche unbegleitete Minderjährige. Die Geretteten werden nun an Bord des Rettungsschiffs versorgt sowie medizinsch betreut. Die Sea-Watch 3 setzt ihre Suche im Einsatzgebiet in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste weiter fort.
Allein vergangene Woche sind laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 160 Menschen im zentralen Mittelmeer beim Fluchtversuch ertrunken. Über 31.000 Menschen wurden in 2021 von der sogenannten libyschen Küstenwache – völkerrechtswidrig und im Auftrag Europas – auf der Flucht abgefangen und zurück geschleppt.
“Wir verbringen Weihnachten an Bord der Sea-Watch 3 mit 93 Menschen, denen auf Suche nach Sicherheit nur die lebensgefährliche Flucht übers Meer blieb. Während die europäische Politik von Nächstenliebe spricht, lässt sie Tausende vor der eigenen Tür ertrinken. Die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer kennt keine Feiertage.” Mattea Weihe, Einsatzleiterin an Bord der Sea-Watch 3.