In einem Bericht an die maltesischen Behörden bestätigt die niederländische Regierung die korrekte Registrierung des zivilen Such- und Rettungsschiffes Sea-Watch 3. Dennoch hält die maltesische Regierung das Schiff bereits seit fast einem Monat im Hafen fest und spielt mit fadenscheinigen Argumenten auf Zeit, während in den letzten Tagen wieder Seenotfälle häuften und keine geeigneten Rettungsmittel vorhanden waren. Sea-Watch fordert die maltesische Regierung nachdrücklich auf, ihre Blockade der Rettungsmittel im Mittelmeerraum zu beenden und Menschenleben zu gefährden.
„Die Festsetzung unseres Schiffes für willkürliche ‚Untersuchungen‘ ohne jegliche Anhaltspunkte für Fehlverhalten war von Anfang an eine Farce. Wir werden nach wie vor daran gehindert, den Hafen zu verlassen, obwohl die von Malta angeforderten niederländischen Inspektoren die Richtigkeit unserer Registrierung bestätigt haben. Hier geht es eindeutig nicht um Papierkram, sondern um eine politische Kampagne gegen die zivile Seenotrettungsflotte. Von heute an müssen die maltesischen Behörden die volle Verantwortung für jeden Toten übernehmen, der hätte gerettet werden können, aber nicht wurde.„, sagt Johannes Bayer, Vorstandsmitglied von Sea-Watch.
Die Sea-Watch 3 wird seit dem 02. Juli 2018 im Hafen festgehalten, als Malta Ermittlungen gegen den Kapitän eines anderen unter niederländischer Flagge fahrenden Rettungsschiffes, der M/S Lifeline, wegen möglicher Probleme mit deren Registrierung, eingeleitet hatte. „Das ist eine kollektive Bestrafung, so als ob der Hamburger Hafen alle Containerschiffe festsetzen würde, nur weil eines möglicherweise ein Problem mit seinen Papieren hat oder nicht„, sagt Bayer.
„Die Untersuchung zeigt, dass alle Voraussetzungen für eine Registrierung als Sportboot im Flaggenregister der Niederlande erfüllt sind„, heißt es in dem Schreiben der niederländischen Regierung an die Malteser. Das Schiff ist als nichtkommerzielle Motoryacht (Sportboot) registriert, da dies die am besten geeignete Registrierung für das Schiff im gemeinsamen Verständnis von Sea-Watch e.V. und der niederländischen Regierung ist, es gibt keine Schiffsklasse und keine allgemeinen Vorschriften für Such- und Rettungsschiffe. Das Schiff besitzt nach wie vor ein Klassenzertifikat und ist voll berechtigt, die niederländische Flagge zu führen.
Dennoch erhielt Sea-Watch ein Schreiben der Malteser [Behörde], in dem sie ihr Anfrage, den Hafen zu verlassen, ablehnte, da sie behaupten, dass sie weitere Erläuterungen von den niederländischen Behörden zu bestimmten Aspekten benötigen. „Wie kann es sein, dass unser Schiff in Malta immer noch blockiert ist? selbst wenn die Seefahrernation der Niederlande, die die Registrierungs- und Sicherheitsstandards auf dem Schiff fast einen Monat lang mit erfahrenen Experten überprüft hat, zu dem Schluss kam, dass mit unserem Schiff alles in Ordnung ist?„, sagt Pia Klemp, Kapitänin der Sea-Watch 3. „Anstatt ordnungsgemäß registrierte Schiffe zu untersuchen, sollte der Schwerpunkt der Strafverfolgung auf verschiedenen Menschenrechtsverletzungen liegen, die heutzutage unter europäischer Aufsicht stattfinden, wie zum Beispiel dem Pushback des Asso Ventotto am 30. Juli.„