Jahresbericht 2016 / 2017
Vorwort
Als Harald Höppner und Matthias Kuhnt im November 2014 die ‚Sea-Watch‘-Idee hatten, starben zeitgleich wöchentlich hunderte Menschen im Mittelmeer vor Lampedusa.
Zweieinhalb Jahre später sind die flüchtenden Menschen aus Syrien, Eritrea, Zaire, und zahlreichen Ländern in Libyen eingesperrt. Eine Flucht gelingt ihnen nicht mehr. Italien und die EU haben Geld fließen lassen zur Abwehr derjenigen, die aus Not zu fliehen versuchen. Europa plant einen Zaun quer durch Afrika um Menschen an der Flucht zu hindern und unterstützt dabei Unrechtsstaaten wie den Tschad mit Waffen und Geld.
Die über 350 Volunteers und Aktivist*innen von Sea-Watch wollen nicht hinnehmen, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken. Den verschlossenen Augen Europas halten wir ein „Sea-Watch“ entgegen. Seit Beginn der Mission in 2015 konnten so über 35.000 Menschen durch den Einsatz von Sea-Watch gerettet werden und mit anderen NGOs und Schiffen in sichere Häfen gebracht werden.
Eine Flucht vor Krieg, Folter und Elend wird an der nordafrikanischen Küste zu einem Wettlauf mit dem Tod. Die ausgrenzende Asylpolitik eines wohlhabenden Kontinentes führt einerseits zur kriminellen Schleuserindustrie und treibt gleichzeitig Menschen zu lebengefährlichen Fluchtversuchen aus ihrer Not.
Der nachfolgende Bericht skizziert, wo und wie sich Sea-Watch engagiert und wie die verschiedenen Projekte finanziell aufgestellt sind.
Es grüßen Sie herzlich
Michael Schwickart
Fundraising