Im Juni hat unsere Crew 91 Menschen in Seenot gerettet. Stationiert auf Lampedusa können wir mit unserem Rettungsschiff Aurora unser Einsatzgebiet patrouillieren, schnell Seenotfälle ansteuern, Boote stabilisieren, bis die italienische Küstenwache eintrifft, oder Personen selbst an Bord nehmen.
In den frühen Morgenstunden des 3. Juni konnten wir 91 Menschen aus Seenot retten. Das Boot trieb in den Wellen, etwa die Hälfte der Menschen hatte Verbrennungen durch eine Mischung aus Treibstoff und Salzwasser.
Die Rettung war ein Rennen gegen die Zeit. Nur wenige Minuten nach unserer Ankunft am Boot, tauchten Milizen der sogenannten Libyschen Küstenwache auf. Minuten, die über das Schicksal der Menschen entschieden haben. Statt zurück in libysche Foltergefängnisse geschleppt zu werden, konnten wir alle Menschen an Bord nehmen.
Aufgrund der notwendigen medizinischen Versorgung, wurden alle Frauen und Kinder von der italienischen Küstenwache in Lampedusa an Land gebracht. Alle anderen Menschen durften nicht an Land gehen – wir müssen sie bis ans sizilianische Festland fahren.
Auf Sizilien konnten am Morgen des 4. Juni alle Menschen an Land gehen. Wir wünschen ihnen allen viel Kraft für den weiteren Kampf um ein Leben in Freiheit und Sicherheit.
Die Rettung war die letzte der mehrwöchigen Rotation. Die neue Crew startete in ihre intensive Trainingsphase, um bald bestmöglich darauf vorbereitet zu sein, Menschen in Seenot zu beizustehen, zu stabilisieren und an Bord zu nehmen.