Wir stellen 3 Fragen an die Werftcrew auf der Sea-Watch 3.
Insa ist als Tischlerin an Bord. Die Notsituation von Menschen auf der Flucht und die inhumane Politik der EU beschäftigen sie schon lange. Jetzt hilft sie mit, das Schiff wieder missionsbereit zu machen.
Warum unterstützt du Sea-Watch?
Die unmenschliche Politik der EU ist für mich schon lange ein Problem. Sea-Watch ist für mich die direkte und notwendige Hilfe für fliehende Menschen auf dem Mittelmeer. Wir müssen uns auf allen Ebenen für eine gerechte europäische Migrationspolitik engagieren. Vom Hängen eines Banner ans Fenster, über die direkte Aufforderung an unsere Politik, bis hin zur Unterstützung einer Organisation wie Sea-Watch: Wir sollten alle aktiv werden!
Wenn du nicht hier an Bord wärst, was würdest du jetzt Zuhause machen?
Zuhause arbeite ich als freie Künstlerin. In meiner Installation „In-Humanity-EU” wollte ich die Notsituation von Menschen auf der Flucht direkt auf die Straße bringen. Wegen Corona konnte ich die Aktion nur einmal durchführen – obwohl das Thema dringender denn je ist. Ich bin froh, dass ich stattdessen hier an Bord kommen konnte, um dabei zu helfen, das Schiff missionsbereit zu machen.
Was sind deine Forderungen an die deutsche Politik?
Der neue Migrationspakt ist eine absolute Katastrophe. Es darf nicht sein, dass es weiterhin unmenschliche und unwürdige Lager an den europäischen Außengrenzen gibt. Das Innenministerium muss aufhören, sich hinter Gesetzen zu verstecken und sollte den Landesaufnahmeprogrammen endlich zustimmen. Geflüchtete Menschen müssen in den Kommunen ankommen dürfen, die sich bereit erklären, sie aufzunehmen.