Wir stellen 3 Fragen an die Werftcrew auf der Sea-Watch 3.
Emjay ist als Elektriker an Bord. Weil die EU Menschen auf der Flucht sterben lässt, hilft er mit, das Schiff wieder in den Einsatz zu bringen.
Was passiert derzeit an Bord der Sea-Watch 3?
Nach der politisch motivierten Hafenstaatskontrolle wird das Schiff aktuell wieder einsatzbereit gemacht. Wir kümmern uns um die Beseitigung von vermeintlichen Mängeln, die bei einem kommerziellem Schiff so niemals beanstandet worden wären. Ein trauriges Beispiel dafür, dass die italienischen Behörden alles tun, zivile Seenotrettung zu verhindern. Dabei sind wir es, die ihren eigentlichen Job machen.
Was ist dein Lieblingsplatz hier auf dem Schiff?
Mein Lieblingsplatz ist unser Peildeck. Das höchste Deck des Schiffes, auf dem sich Antennen, Radare, Satellitenanlage und Suchscheinwerfer befinden. Von dort aus hat man einen guten Überblick über alles, was im Hafen passiert, mit dem Meer im Hintergrund…
Was ist deine Botschaft an unsere Gesellschaft?
Es kann nicht sein, dass die Verantwortung für Seenotrettung auf die Schultern von zivilen Organisationen abgeladen wird. Durch jahrzehntelange Ausbeutung zerstört Europa die Lebensgrundlage in anderen Regionen der Welt und trägt dazu bei, dass Menschen fliehen müssen. Doch statt die Ausbeutung zu beenden, lässt die EU Menschen auf der Flucht sterben. Unsere Gesellschaft muss aufhören wegzuschauen, und sich bewusst werden, dass das System, in dem wir Leben, maßgeblich zu dem Leid anderer beiträgt!