Sea-Watch Vorsitzender Johannes Bayer:
“Die EU gibt vor Menschenhandel zu bekämpfen, aber was ist es anderes als Menschenhandel, wenn Staaten tagelang über die Aufnahme von ein paar dutzend Flüchtende schachern und damit deren Leben akut gefährden?“
“Seenotrettung darf niemals von EU-Verhandlungen abhängig gemacht werden, Verteilungsfragen gehören an Land geklärt.”
“Dieses Wochenende hat in 3 Akten die Folgen der der tödlichen Europäischen Abschottung und die Absurdität dieser Situation gezeigt: Am Freitag das Bootsunglück mit über 100 Toten, unsere Rettung von 47 Menschen, die bis heute keinen Sicheren Hafen haben und nun ein Handelsschiff, dass gegen internationales Recht verstößt und Leute zurück nach Libyen entführt. Es zeigt 3 Fakten: Erstens, es gibt zu wenig Rettungskapazitäten und wir können nicht das komplette Mittelmeer alleine abdecken. Zweitens, der EU ist das Seerecht komplett egal, sie stellt die Migrationsverhinderung über die Achtung des Seerechts und drittens, geschlossene Häfen bringen Handelsschiffe dazu, lieber Menschen in Gefahr zu bringen und sich strafbar zu machen, als eine Hängepartie vor Europa zu riskieren. Eine Schande.”
Rhib-Fahrer Brendan Woodhouse an Bord der Sea-Watch 3:
“Früher waren wir viele, heute ist die Sea-Watch 3 das einzig verbliebene humanitäre Rettungsschiff im zentralen Mittelmeer. Die Kriminalisierung humanitärer Hilfe und die Kapitulation menschlicher Ethik in der europäischen Politik versuchen, die Solidarität auf See zu beseitigen.”
Arzt Dr. Frank Dörner an Bord der Sea-Watch 3:
“Die Zeiten scheinen sich soweit geändert zu haben, dass selbst die bloße Lebensrettung schon in Frage gestellt werden darf. Dabei sollte es doch so einfach sein: Wir alle sind gleich und die Würde des Menschen ist unantastbar. Oder gilt selbst das nicht mehr?”