Die Sea-Watch 3 erhielt nach drei Monaten willkürlicher Beschlagnahmung, die Genehmigung Malta zu verlassen. Das Schiff verließ den Hafen von Valetta um 7 Uhr heute früh und fährt zunächst für Routinearbeiten in eine spanische Werft.
Das 50 Meter lange, niederländisch geflaggte Rettungsschiff Sea-Watch 3 war seit dem 02. Juli 2018, gemeinsam mit anderen Rettungsschiffen von der Maltesischen Regierung, daran gehindert worden, den Grand Harbour von Malta zu verlassen. Malta hatte Untersuchungen bezüglich der Registrierung der MS Lifeline eingeleitet, nachdem das Schiff mit über 200 geretteten Migrant*innen an Bord, in einen politischen Limbo zwischen Italien und Malta geraten war. Darauffolgend verweigerte Malta auch allen anderen niederländisch geflaggten zivilen Rettungsschiffen das Auslaufen, vorgeblich um Registrierungsfragen zu klären.
Trotz eines Reports der Niederlande, die die Sea-Watch 3 von allen Anschuldigungen und Zweifeln bezüglich der Registrierung, Ausrüstung und Tauglichkeit freisprach, hielt Malta das Schiff ohne Begründung für fast zwei weitere Monate fest. “Es ist höchste Zeit, dass die Maltesischen Behörden unser Schiff freilassen”, sagt Johannes Bayer, Vorstandsvorsitzender von Sea-Watch e.V. “Über 500 Menschen sind im Mittelmeer ertrunken, seit unsere Schiffe beschlagnahmt wurden – vermutlich viele mehr, von deren Schicksal an der tödlichsten Grenze der Welt niemand mitbekommen hat, weil niemand vor Ort war um zu berichten.”
Die Sea-Watch 3 befindet sich nun auf der Überfahrt nach Spanien, um dort reguläre Instandhaltungsarbeiten durchzuführen und für kommende Aufgaben überholt zu werden. “Die Sea-Watch 3 ist momentan das größte und am besten ausgerüstete zivile Rettungsmittel im zentralen Mittelmeer”, sagt Sea-Watch-Kapitänin Pia Klemp. “Wir sind mehr als erleichtert, dass das Schiff endlich aus dieser politischen Geiselhaft befreit wurde.”