11 August 2025: Nach der Rettung von 67 Personen aus Seenot am Morgen, platzte das Fruchtwasser einer schwangeren Frau auf dem zivilen Rettungsschiff Sea-Watch 5. Obwohl die Frau seltene Komplikationen erlebt, die eine dringende medizinische Versorgung an Land erfordern, hat bisher kein Küstenstaat eine medizinische Evakuierung durchgeführt. Mutter und Baby befinden sich in Lebensgefahr. Bereits in der vorherigen Nacht, wurden weitere sechs Personen aus Seenot gerettet. Es befinden sich nun 73 Menschen an Bord des Rettungsschiff.
Giulia Messmer, Sprecherin von Sea-Watch, kommentiert:
Wir fordern eine sofortige medizinische Evakuierung! Italien und Malta müssen sich ihrer Verantwortung stellen, das Leben der Mutter und des ungeborenen Kinds sind in akuter Gefahr. Schluss mit den politischen Manövern!
Am Morgen des 11. August, rettete die Crew der Sea-Watch in Zusammenarbeit mit dem zivilen Flugzeug Colibri 2 der Organisation Pilotes Volontaires, ein Boot in Seenot mit 67 Menschen an Bord. Während der Rettung näherte sich ein Schiff der sogenannten libyschen Küstenwache. Diese operiert mit der Finanzierung und Unterstützung europäischer Mitgliedsstaaten und der Grenzagentur Frontex auf dem Mittelmeer, um fliehende Menschen nach Libyen zu verschleppen. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) verzeichnete alleine im Jahr 2024 mehr als 21.000 illegal abgefangene Personen auf dem Mittelmeer und ihre Verschleppung nach Libyen wo ihnen willkürliche Inhaftierung, Sklaverei und sexuelle Gewalt drohen.
Nach der sicheren Verbringung aller Personen an Bord der Sea-Watch 5, platzte die Fruchtblase der 9-Monate schwangeren Frau. Nachdem es zuerst nach einer schnellen Geburt aussah und eine medizinische Evakuierung deshalb gemeinsam mit italienischen Behörden auf nach der Geburt geplant wurde, verschlechterte sich der Zustand der Frau dramatisch. Nach ärztlicher Beurteilung an Bord braucht die betroffene Frau aufgrund seltener Komplikationen medizinische Versorgung an Land. Die betreffende Anfrage auf medizinische Evakuierung stellte die Sea-Watch 5 bereits um 14:15 Uhr.
Die Sea-Watch 5 befindet sich aktuell mit voller Geschwindigkeit auf Kurs in Richtung Lampedusa, Italien. Weder die italienischen, noch maltesischen oder tunesischen Behörden haben bisher eine medizinische Evakuierung gestartet.