Januar – EU-Innenminister-Treffen zu Asylpolitik. Ergebnis: Stärkung der Grenzsicherung
Februar – EU-Gipfel auf Malta. Beschluss: Förderung und Ausbildung der sogenannten Libyschen Küstenwache mit einem Budget von 200 Millionen Euro
Februar – Der italienische Staatsanwalt Carmelo Zuccaro strengt eine Untersuchung gegen Seenotrettungsorganisationen wegen des Verdachts der Schlepperei an. Frontex-Direktor Leggeri wirft den NGOs vor, mit ihrer Arbeit Schlepper zu unterstützen. Die Vorwürfe entbehren jeder Grundlage und kriminalisieren den Einsatz für Menschenrechte.
März – Acht Seenotrettungsorganisationen weisen in einem gemeinsamen Statement Vorwürfe von Frontex und der italienischen Staatsanwalt der Zusammenarbeit mit Schleppern energisch zurück
April – Sea-Watch startet mit der Moonbird den ersten Aufklärungsflug und rettet mehr als 100 Menschen
April – Am Osterwochenende retten private Hilfsorganisationen 7.000 Menschen aus Seenot
Mai – Ein Patrouillenboot der sogenannten Libyschen Küstenwache bringt mit einem gefährlichen Manöver die Crew der Sea-Watch in Lebensgefahr und zwingt alle Insassen eines Holzbootes zurück nach Tripolis
Mai – Mitglieder der sogenannten Libyschen Küstenwache schießen während einer Rettungsaktion in internationalen Gewässern auf ein Fluchtboot
Juni – Der internationale Strafgerichtshof in Den Haag erwägt nach den Vorfällen Ermittlungen gegen die sogenannte Libysche Küstenwache
Juni – Sea-Watch formuliert mit Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterannée einen Brief an die Bundeskanzlerin und fordert, dass Angela Merkel die „Situation im zentralen Mittelmeer öffentlich als humanitäre Krise anerkennen“ soll.
Juni – Die Goldsmiths University London veröffentlicht die Studie „Blaming the rescuers“. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mehr Rettungseinsätze bedeuten weniger Tote und sind kein Pull-Faktor
Juni – Sea-Watch fordert mit einem breiten Bündnis von Hilfsorganisationen am Weltflüchtlingstag humanitäre Antworten auf die humanitäre Krise an den Grenzen Europas
Juli – Italien fordert einen “Verhaltenkodex“ für Seenotrettungsorganisationen, nicht aber für die sogenannte Libysche Küstenwache, die regelmäßig internationales Recht bricht
August – Libyen kündigt eine Ausweitung seiner Hoheitsgewässer an
August – Das Schiff der deutschen Organisation „Jugend Rettet“ wird von der italienischen Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Proteste formieren sich unter dem Slogan #FreeIuventa
August – Die Crew der spanischen Initiative “Proactiva open Arms“ wird von der sogenannten Libyschen Küstenwache entführt und erst nach zwei Stunden wieder freigelassen
August – Italien beginnt Ermittlungen gegen den Priester Mussie Zerai wegen des Verdachts der Beihilfe zur Förderung illegaler Einwanderung, der vor zwei Jahren Kandidat für den Friedensnobelpreis war
September – Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages kommt in einem Gutachten zu dem Schluss, dass die sogenannte Libysche Küstenwache gegen Seerecht verstößt und Seenotrettungsorganisationen bei der Arbeit behindert
Oktober – Auf einer Konferenz in London berät Sea-Watch mit Vertretern der EU über die Einrichtung eines unabhängigen Beobachtungszentrums für das Mittelmeer
Oktober – Sea-Watch fordert mit 40 anderen Seenotrettungsorganisationen die griechische Regierung auf, wintertaugliche Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete einzurichten
Oktober – Sea-Watch gewinnt den Politiken Freedom Prize
November – Mindestens 5 Menschen sterben bei einem Rettungseinsatz, nachdem die sogenannte Libysche Küstenwache unverantwortlich und ohne Abstimmung mit Sea-Watch und der französischen Marine ins Geschehen eingreift
November – Ein Videobeitrag von CNN über Sklavenmärkte in Libyen schlägt hohe Wellen. Beim EU-Afrika-Gipfel wird daraufhin ein stärkeres Engagement gegen Migration beschlossen
Dezember – Wir lassen uns nicht unterkriegen und fordern weiterhin ein Ende der Zusammenarbeit mit der sogenannten Libyschen Küstenwache: sea-watch.org/petition
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