Das Jahr 2015 ist für Sea-Watch mit zwei äußerst erfolgreichen Einsätzen, in der Ägäis und im zentralen Mittelmeer, zu Ende gegangen. Dort konnten unsere ehrenamtlichen Crews weit über 2000 Menschen das Leben retten.
Durch ein Crowdfunding für die Sea-Watch-Einsätze im Jahr 2016 konnte der Kaufpreis eines neuen Schiffes eingenommen werden: Das 33m lange ehemalige Forschungsschiff „Clupea“ wurde nun gekauft und bereits nach Hamburg in die Pella Sietas Werft überführt, um dort umgebaut und für die Rettungseinsätze ausgestattet zu werden. Sea-Watch verfügt somit nun über ein ganzjährig einsetzbares Einsatzschiff, das auch bei schlechtem Wetter im Mittelmeer operieren kann.
„Die Sea-Watch 2 ist unsere Antwort auf das Versagen der europäischen Politik, die das Sterben auf dem Mittelmeer nach wie vor zumindest duldet.“, sagt Sea-Watch-Initiator Harald Höppner. „Wir waren erschrocken über die Realität auf dem Meer: Fast jeden Tag mussten wir Menschen in Seenot helfen, oft in letzter Sekunde. Nach wie vor muss die Zivilgesellschaft einspringen, damit nicht noch mehr Menschen sterben. Wir sind deshalb sehr froh, dass wir dank der Spenden vieler Hundert Menschen 2016 nun ein flexibleres und vor allem ganzjährig einsetzbares Rettungsschiff auf das Mittelmeer entsenden können.“ Die Gründe, aus denen Menschen unter Lebensgefahr das Mittelmeer überqueren, bestehen fort. Deshalb wird die Seenothilfe in den kommenden Jahren weiterhin extrem wichtig sein.
„Wir sind im vergangenen Jahr auf unseren Rettungseinsätzen, bei denen wir tausende Flüchtende aus Seenot retten konnten, immer wieder an technische Grenzen gestoßen.“, sagt Sea-Watch-Skipper Ingo Werth. „Mit den gesammelten Erfahrungen können wir nun die Basis für das Einsatzkonzept 2016 und die Konfiguration der Sea-Watch 2 sehr effizient erstellen.“
Der erste Meilenstein dafür ist mit dem Kauf des neuen Schiffes bereits erreicht, nun geht es um den Umbau in ein Rettungsschiff, für den wir auf der Pella Sietas Werft großartige Unterstützung erfahren. Die wohl wichtigste Neuerung an Bord soll eine Behandlungsstation für Verletzte sein. „Auf der Sea-Watch 2 werden wir endlich die Möglichkeit haben, auch Schwerverletzte zu behandeln. Das war auf der kleinen Sea-Watch 1 nur sehr begrenzt möglich.“, sagt Frank Dörner, Arzt und medizinischer Leiter des Projekts.
Spenden für das Einsatzjahr auf sea-watch.org/spenden