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Aurora

Schnelligkeit entscheidet über Leben und Tod, denn jeder Seenotfall ist ein Wettlauf mit der Zeit.

Deswegen betreiben wir seit Frühjahr 2022 die AURORA, ein 14-Meter-Rettungsboot, das für den Einsatz im Mittelmeer umgerüstet wurde. Sie kann eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Knoten erreichen. Damit ist sie eines der schnellsten Schiffe der zivilen Such- und Rettungsflotte im zentralen Mittelmeer.

Die AURORA ist buchstäblich maßgeschneidert für ihren Einsatz: Im Gegensatz zu den meisten großen Rettungsschiffen – die als Forschungsschiffe oder Offshore-Versorger gebaut wurden und für ihren neuen Zweck umfangreich umgerüstet werden mussten – wird die AURORA so betrieben, wie sie sich in über 20 Jahren Dienst im Vereinigten Königreich bewährt hat. Denn die AURORA wurde als Rettungsboot gebaut und war bis 2019 Teil der Flotte der Royal National Lifeboat Institution (RNLI).

Der Hauptunterschied ist die Reichweite, für die wir das Boot mit zusätzlichen Treibstofftanks ausgestattet haben. Außerdem wurde das Boot neu gestrichen, die elektronischen Systeme überholt und zusätzliche Rettungsmittel installiert, um es an die besondere Situation im zentralen Mittelmeer anzupassen. In der sechsköpfigen Crew finden sich Kapitän:in, Maschinist:in, RHIB-Fahrer:in sowie unser Head of Mission, Cultural Mediator und Medic.

Im Einsatz gegen das Sterben im Mittelmeer

Bereits während ihres ersten Einsatzes konnte die AURORA am 29. Mai 2022 85 Menschen retten, in deren Boot bereits Wasser eindrang. Nur zwei Tage nach der Rettung wurde das Schiff unrechtmäßig vom britischen Flaggenstaat festgesetzt. Nach fast sechsmonatiger Festsetzung wurde das Schiff umgeflaggt und ist seit November 2022 unter deutscher Flagge im Mittelmeer im Einsatz.