Seabird 1, 2 & 3

Zivile Luftaufklärung an Europas Grenzen

Sea-Watch ist nicht nur auf dem Wasser, sondern auch in der Luft im Einsatz. Gemeinsam mit der Schweizer humanitären Piloteninitiative (HPI) betreiben wir seit 2017 zivile Luftaufklärungsflugzeuge über dem zentralen Mittelmeer. Mit unseren Flugzeugen können wir ein großes Seegebiet abfliegen, wo wir Menschenrechtsverletzungen dokumentieren und Notfälle den Rettungsleitstellen und -schiffen melden. Wir überwachen und dokumentieren Menschenrechtsverstöße – meist illegale Rückführungen – durch die sogenannte libysche Küstenwache und Fälle von ausbleibender Hilfeleistung auf See.

Ain’t no border high enough

Unsere Flugzeuge

Seabird 1

Seit dem Frühjahr 2020 betreiben wir das Luftaufklärungsflugzeug Seabird 1, ein zweimotoriges Hochleistungsflugzeug vom Typ Beechcraft Baron 58. Das Seegebiet, das wir bei einer Mission mit der Seabird absuchen können, ist fast doppelt so groß wie das seiner Vorgängerin Moonbird: rund 27.000 km2 – das entspricht in etwa der Größe von Brandenburg. Außerdem können wir mit ihr ca. 7,5 Stunden im Einsatzgebiet sein. Da die Seabirds zweimotorige Flugzeuge sind, können wir zudem deutlich mehr Sicherheit für unsere Crew an Bord gewährleisten.

Seabird 1 nach der neuen Lackierung
Foto: Friedrich Bungert

Seabird 2

Im Frühjahr 2022 hat sich unser Luftaufklärungsflugzeug Moonbird in den wohlverdienten Ruhestand begeben. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, ein weiteres Flugzeug – die Seabird 2 – in den Einsatz zu schicken. Auch sie ist vom Typ Beechcraft Baron 58. An Bord finden bis zu fünf Crew-Mitglieder Platz. Die Rechnung ist einfach: Je mehr Leute an Bord passen und während den Einsätzen nach Seenotfällen Ausschau halten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, Boote in Seenot zu entdecken.

Seabird 3

Die Seabird 3 ist unser neuestes Aufklärungsflugzeug und wird gemeinsam mit der Humanitarian Pilots Initiative (HPI) und United4Rescue in den Einsatz geschickt. Es ist nicht nur im zentralen Mittelmeer aktiv, sondern auch auf der besonders gefährlichen Atlantikroute zwischen Westafrika und den Kanaren, einer Route, auf der immer mehr Menschen ihr Leben verlieren.
Das zweimotorige Propellerflugzeug ist leicht und kosteneffizient und hat eine besonders lange Flugdauer-Kapazität. Ideal, um Seenotfälle zu melden und Menschenrechtsverstöße festzuhalten.

Foto: Bahar Kaygusuz

2024 über 200 Seenotfälle gesichtet: Das zivile Auge über dem Mittelmeer

2024 flogen unsere Crews 151 Einsätze und entdeckten 221 Boote in Seenot mit insgesamt über 10.900 Menschen an Bord. Wir dokumentierten illegale Pushbacks, unterlassene Hilfeleistung und die systematische Zusammenarbeit europäischer Behörden mit Akteur:innen wie der sogenannten libyschen Küstenwache.

Du willst mehr über unseren Einsatz auf dem Mittelmeer im vergangenen Jahr erfahren? Hier findest du unseren Airborne Jahresbericht

Wie Du diese Aufklärungsarbeit ermöglichen kannst

Unsere Einsätze werden ausschließlich durch Spenden finanziert – mit Deiner regelmäßigen Unterstützung als Fördermitglied können wir mit unseren Aufklärungsflugzeugen alles dafür geben, dass Menschen nicht unbemerkt im Mittelmeer ertrinken, sondern eine Chance auf rechtzeitige Rettung haben.