letzten drei Jahren auf ihrer Flucht nach Europa ums Leben gekommen sind.
Gemeinsam mit einem breiten Bündnis von kirchlichen und nichtkirchlichen
Organisationen stehen wir auf gegen das Sterben im Mittelmeer: Am Freitag, den
26. Mai 2017 um 12 Uhr wird das gesamte Programm des 36. Deutschen Evangelischen
Kirchentags für eine Schweigeminute unterbrochen.
Die Gedenkveranstaltung beginnt um 11 Uhr am Washingtonplatz Berlin. Sea-Watch
Sprecherin Theresa Leisgang hat die Not der Flüchtenden an Bord der Sea-Watch 2
hautnah erlebt, sie ist gerade vom Einsatz aus dem Mittelmeer zurück: „Wir
hatten drei Tage lang 274 Menschen an Bord. Das war nicht nur für uns, sondern
vor allem auch für die entkräfteten Frauen, Kinder und Männer extrem
anstrengend. Als am dritten Morgen immer noch keine Hilfe von der EU in Sicht
war, haben wir uns doch sehr alleingelassen gefühlt an Europas Grenzen.”
Prof. Dr. Gesine Schwan, Politikwissenschaftlerin und Schirmherrin der Aktion,
warnt davor, den Notstand zur Normalität werden zu lassen: „Die aktuelle
Migrationspolitik ist nicht alternativlos, sondern eine bewusste Entscheidung
gegen die Menschenrechte. Statt zivile Seenotrettung zu kritisieren oder zu
kriminalisieren, müssen wir endlich die Möglichkeiten menschenwürdiger
Flüchtlingspolitik umsetzen. Bis dahin verantwortet Europa – und damit auch
Deutschland – eine humanitäre Katastrophe.“
„Wir dürfen uns nicht an dieses tausendfache Sterben gewöhnen“, sagt auch
Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und Vorsitzender
der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD). Wer unsere Arbeit noch besser kennenlernen will, kann Sea-Watch
Aktivist*innen am Stand auf der Messe treffen. Am Freitagabend können
Interessierte außerdem in Neukölln beim Sea-Watch Kneipenquiz zeigen, was sie
über “Menschenrechte an Europas Grenzen” wissen:
20 Uhr
B-Lage / Mareschstr.1
Mehr Infos zur Gedenkveranstaltung: www.fluchtgedenken.de
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